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Der Pu Erh ist ein fermentierter Schwarztee. Er ist in China aufgrund seiner antioxidativen Wirkung beliebt und fördert die Verdauung und den Abbau von Fetten.
Der Aufguss des Pu Erh ist dunkel und stark aromatisch mit intensiv animalischen, leder- und unterholzartigen Noten. Sein Duft erinnert an feuchte Erde und Baumrinde. Dank seines niedrigen Teeingehalts kann der Pu Erh zu jeder Tageszeit genossen werden.
Der Pu Erh wird für seine entgiftende und verdauungsfördernde Wirkung geschätzt. Er soll auch die Gewichtsreduktion fördern, den Cholesterinspiegel senken und den Blutkreislauf stärken. In den USA wird der Pu Erh sogar als "Fettkiller" oder "Fatburner" bezeichnet. Auch die Wirkung des Alkohols und damit die Folgen ausgiebigen Feierns sollen durch den Pu Erh gemildert werden.
Der Pu Erh soll entstanden sein, als die Pu, eine Volksgruppe der Provinz Yunnan, mit dem Anbau von Tee begannen, der mit den anderen Lebensmittel-Abgaben an den Kaiser gesandt wurde. Für den einfacheren Transport auf dem Pferderücken wurde der Tee gepresst. Auf diesen langen Reisen begannen die Teeplatten vermutlich durch den Kontakt mit den Tieren zu fermentieren. Jahrhunderte später wurde beobachtet, dass die Platten aus den grünen Pu Erh Blättern durch langjährige Lagerung in Regionen mit feuchtwarmem Klima fermentierten und so ihr besonderes Aroma entwickelten. Diese Aromen wurden mit der Zeit so beliebt, dass die spezielle Lagerung und Fermentierung der Platten schließlich absichtlich herbeigeführt wurde. Ende der 1960er-Jahre wurde schließlich ein Verfahren zur Beschleunigung der natürlichen Fermentierung entwickelt.
Der Pu Erh ensteht durch ausführliches Dämpfen, wodurch - im Unterschied zur Oxidation der Schwarztees - eine Fermentierung ohne Beteiligung von Enzymen ausgelöst wird. Vor dem Rollen der Blätter werden diese einer besonderen Röstung unterzogen, die den Großteil der Enzyme deaktiviert. Die Blätter werden mit Stroh bedeckt und in 280-320°C heißen Eisenbecken geröstet. Das Stroh verhindert ein Verdunsten der Feuchtigkeit aus den Blättern, die schonend "dampfgegart" werden. Bei diesem Verarbeitungsschritt nimmt der Teeingehalt in den Blättern ab. Anschließend werden die Blätter ein erstes Mal gerollt, zu ca. ein Meter hohen Haufen geschichtet und mit einem feuchten Tuch bedeckt, das für einen gleichbleibenden Feuchtigkeitsgehalt von 85 % sorgt. Dieser Schritt wird als Dämpfen bezeichnet. Er dauert ca. 24 Stunden und kann mehrmals wiederholt werden. Die Höhe der geschichteten Haufen und die Dauer des Dämpfens haben entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Tees und die Intensität der Düfte und Aromen.
Gepresster Pu Erh wird verkauft, um dann in der Regel weiter zu reifen. Unter optimalen Lagerbedingungen fermentieren die Teeblätter während des Reifeprozesses langsam und entwickeln ihre typischen Texturen und Noten. Die Reifung ist bei Grüntee-Pu Erh unerlässlich und ermöglicht erst die Bildung der speziellen Düfte und Aromen. Wird sie sorgfältig überwacht, können kostbare und seltene Crus in Einzelfällen erstaunliche 40, 50 oder sogar 100 Jahre lang gelagert werden. Pu Erhs auf Schwarzteebasis können dagegen direkt nach der Verarbeitung genossen werden, da sich das Aroma hier bereits während der Oxidation ausgebildet hat. Bei fachgerechter Reifung bilden schwarze Pu Erh Tees mildere und rundere Aromen und Tannine aus, wodurch der Tee einen etwas anderen Charakter erhält.